Seit dem Altertum ist Doping bekannt. Der Körper ist keine Maschine, er hat seine eigenen Gesetze. Er kann aber auch einfach erschöpft sein. Oder konstitutionell nicht so leistungsfähig werden, wie derjenige Mensch es gerne hätte. Wo fängt Doping an, wo hört es auf? Die Grenzen zum «Doping» können manchmal fliessend sein.
Es existieren zu viele unterschiedliche Arten und Methoden des Dopings und es kommen laufend neue dazu. Es ist offensichtlich, dass solch ein Vorgehen äusserst schockierend ist, da man absichtlich betrügen will, manchmal sogar auf Kosten der Gesundheit oder des Wohlbefindens des Athleten, sei es Mensch oder Tier. Aber es kann «halt auch einfach mal passieren» - nur Unwissenheit schützt nicht.
Heutzutage werden viel zu viele Pferde auf verschiedenste Weisen «fitter gemacht». Sei das über manuelle Therapien, therapeutische Hilfsmittel oder die Zufütterung, von Substanzen, die nicht zum natürlichen Speiseplan eines Pferdes gehören. Auch wissen viele nicht, dass bereits einfache «schon als normal angesehene» Mittel aus der manuellen Therapie, Homöopathie, Phytotherapie sowie auch Futtermittel und -zusätze eine aktive Dopingaktivität bedeuten.
Nicht nur für die Tierärzte, für die Therapeuten oder für die aktiven Sportreiter, die offiziellen Richter und die Veranstalter – sondern auch für die Hobby-Reiter ist das Thema brisant. Die Frage, die sich jeder stellen sollte: Warum werden unsere Pferde dermassen über therapiert? Was läuft falsch? Wie kann man helfen?
Die Referierenden sind der Meinung, dass dieses Thema – auf dem NEUSTEN STAND DER REGULIERUNG DER WADA PER 1.1.24 – viel zu wenig und viel zu ungenau beachtet und auch beprobt wird. Was bedeutet eigentlich «Fit to compete?» Wir meinen weder die auf dem Internet zu findenden Wellnessprodukte noch eine Kandare oder den Sattelgurt mit gleichem Namen. Der Rennsport ist ausserordentlich vorbildlich bezüglich der Richtlinien für die Bestimmung der Einsatzfähig der Pferde.
Wir wollen helfen, deswegen sprechen namhafte
Referierende über:
den WADA-Code,
die Haftung- und Beweislast,
die Clean-Sport-Regelung der FEI-Disziplinen und die noch strengeren Richtlinien im Rennsport,
die Medikation zwischen Sportpferde als Nutztiere und Sportpferde als Heimtiere,
hören Erfahrungsberichten eines Teams- und Vertrauensarztes,
demonstrieren die korrekte Beprobung und das Doping-Kit,
und wie üblich wollen wir mit allen rund um die Medikation diskutieren.
Das Symposium PFERDE leistet seit 2015 einen nicht unerheblichen finanziellen und informativen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensbedingungen der Pferde. Die Forschung dient jedem Pferdebesitzer bei der akuten medizinischen Versorgung. Wir alle helfen mit, nachhaltig gute Lebensbedingungen für Pferde zu gestalten. Jeder Beitrag von Ihnen hilft uns allen – Pferden, Medizinern, Reitern und Ausbildnern.
Der Körper hat eben seine eigenen Gesetze. Jeder Reiter und vor allem das Pferdefachpersonal sollte unbedingt die Überlegung anstellen, ob nach einem Gesundheitsproblem das Pferd fit und gut genug vorbereitet ist, um wieder ins Training einzusteigen oder gar um an einem Wettkampf teilnehmen zu können. Oder was vermag genau dieses Pferd wirklich zu leisten, ohne unnötige Schäden davonzutragen? Wir dürfen nicht vergessen, das Tier ist uns Menschen diesbezüglich ausgeliefert und kann im Gegensatz zum Humandoping nicht selbst darüber entscheiden.
Sie helfen bereits mit, wenn Sie diesen Anlass allen «ihren» Pferdemenschen und Offiziellen nahelegen. Gemeinsam können wir aktiv die Welt unserer Pferde verbessern und hoffen möglichst viele Pferdebegeisterte am Symposium PFERDE 2024 begrüssen zu dürfen.
Text: Corinne Hauser Foto: Adobe Stock